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"Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält."                                                                                            William Somerset Maugham

Rezension - "Ostende - 1936, Sommer der Freundschaft"  von Volker Weidermann

21/4/2017

 
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Der deutsche Literaturkritiker
Volker Weidermann
wurde 1969 in Darmstadt geboren und studierte Politikwissenschaften sowie Germanistik in Heidelberg und Berlin.
Er arbeitete als Literaturredakteur und Feuilletonchef bei der
Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Im Mai 2015 wechselte er zum Spiegel und seit Oktober 2015 moderiert er das „Literarische Quartett“ im ZDF.
Mit „Ostende“ hat er sein viertes Werk herausgebracht.


In diesem Sommer 1936 treffen sie sich alle eher zufällig in Ostende, einem belgischen Badeort mit Glamour und Historie. Die, die im Dritten Reich keine Heimat mehr haben, die verfolgt werden und deren Bücher verbrannt worden sind. Aber auch jene, die das nicht ertragen konnten und nur noch raus wollten.
Ein Sommer, in dem die so unterschiedlichen Freunde Stefan Zweig und Joseph Roth noch einmal das Leben feiern und sich zu Höchstleistungen anstacheln. Und in dem die junge deutsche Schriftstellerin Irmgard Keun sich unwiderstehlich zu Joseph Roth hingezogen fühlt. Diese kurze und heftige Liebesbeziehung, von Weidermann bildhaft und schön beschrieben, wirkt sich auch erst einmal positiv auf ihre literarische Tätigkeit aus.
Sowieso ist eine denkwürdige Gesellschaft an diesem Ort in diesem Sommer zusammengekommen. Neben den Reichen und Schönen eben auch Schriftsteller, Künstler, Denker, Kulturschaffende und und und.
Sonne, Meer, Liebe, Wein, Gespräche und Gedanken; es könnte Freude, Glück und Erholung pur sein. Wenn da nicht diese Ungewissheit wäre, mit Deutschland und was kommt.
 
Entdeckt habe ich das Buch vor einer längeren Reise im Zug. Ich ging in den Kiosk und wollte eigentlich eine Zeitschrift kaufen. Mich sprach das Cover an, das so leicht und briesig daherkommt, bis man den Titel liest. Und gerade diese Kombination hat mich gereizt, und ich habe es in keinem Fall bereut.
Der Autor hat einen flüssigen und trotz der Schwere des Inhaltes leichten Stil. Die Persönlichkeiten, nicht nur Zweig, Roth und Keun, stehen in seinem Roman im Vordergrund und werden intensiv beleuchtet. Als Lesender erfährt man von der jeweiligen Bedeutung und aktuellen Situation, der Art zu leben und zu arbeiten sowie über die Verhältnisse zueinander. Ich bin beim Lesen richtig eingetaucht in die Geschichte mit ihren Charakteren, Lebensläufen und Schicksalen. Ich habe viel erfahren und vor allem Lust bekommen, mich erstmals mit der Schriftstellerin Keun zu beschäftigen und wieder mal was von Zweig und Roth zu lesen.
 
Auf jeden Fall ein Buch nicht nur für Freunde von Stefan Zweig und Joseph Roth.
 

Buchinformationen:
Roman - 157 Seiten
btb Verlag
ISBN 978-3-442-74891-4
Als Taschenbuch erhältlich.  


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