Literatur und Kultur
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"Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält."                                                                                            William Somerset Maugham

Rezension - "Ein Leben und eine Nacht" von Anne Griffin

29/9/2019

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Der Debütroman der Schriftstellerin aus Irland stand auf Platz 1 der irischen Bestsellerlisten und ist in zahlreichen Ländern erschienen.
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​Ein Roman, der mich sehr ergriffen hat. Schon die Vorstellung, dass der 84 jährige Maurice seine letzte Nacht an der Bar im besten Hotel des Ortes sitzt, um auf sein Leben zurückzublicken, bevor er am nächsten Tag ins Seniorenheim zieht. Alle Vorbereitungen sind getroffen, die Koffer sind gepackt und die Hochzeitssuite ist reserviert. Wow, was für ein Wille, was für eine Stärke!
​Die Autorin erzählt die Geschichte vom Iren, Maurice Hannigan, in der Ich-Form und in 5 Kapiteln. Das erste Kapitel beginnt am Samstag, dem 7. Juni 2014, um 18:25 Uhr. Maurice sitzt an der menschenleeren Bar, trommelt mit den Fingern auf dem Tresen und freut sich auf seinen ersten Schluck seines ersten Toasts. Dabei spricht er mit sich selbst bzw. sinnbildlich zu seinem Sohn Kevin, der mit seiner Familie in den USA wohnt und lebt. Der alte Mann an der Bar wird in dieser Nacht fünfmal das Glas erheben, auf Menschen, die ihm sehr viel bedeutet haben und noch bedeuten. 

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Rezension "Ich geh nicht ohne dich" von Gill Paul

14/7/2019

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- 13 Hochzeitspaare auf der Titanic -
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Das Wort "Titanic" spricht für sich: 1912, Jungfernfahrt, Eisberg, Katastrophe und der Tod von über 1500 Menschen. 
Die in London lebende freie Autorin, Gill Paul, recherchierte und beschäftigte sich lange mit dem Untergang der Titanic. Die Originalausgabe mit dem Titel "Titanic Love Stories" erschien 2011 bei Ivy Press in England. Das Buch, das Karel gewidmet ist, beinhaltet auf 192 Seiten die Betrachtung der Katastrophe im Nordatlantik nicht nur als schreckliche und abwendbare Tragödie, sondern vordergründig aus dem romantischen Blickwinkel.
​13 Hochzeitspaare befanden sich auf dem Passagierschiff der White Star Line. Die Titanic war ein schwimmendes Luxushotel mit allen Annehmlichkeiten, zum einen für die Passagiere der 1. Klasse als auch mit entsprechender Einrichtung und Ambiente für die der 2. und 3. Klasse. Zudem galt das Dampfschiff trotz der enormen Größe und Ausmaße als unsinkbar.

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Rezension - "Das Verschwinden des Josef Mengele" von Olivier Guez

19/5/2019

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Heute noch, nach 74 Jahren, gruselt es einem, wenn man den Namen des einstigen Lagerarztes von Auschwitz hört oder liest. Das, was man sich nicht vorstellen kann, wurde von ihm im Namen für Forschung und Medizin getestet und ausprobiert. An Menschen. Weder die Sinnhaftigkeit, die Empathie geschweige denn der hippokratische Eid spielten für ihn eine Rolle. Der "Todesengel von Auschwitz" war ehrgeizig, egoistisch und kalt und experimentierte begeistert und erbarmungslos. Bevorzugtes "Material" waren Zwillinge. Nach Kriegsende war er verschwunden.

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Rezension - "Roxelane" von Johannes Tralow

16/3/2019

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Tralows bedeutendstes Erzählwerk ist die 'Osmanische Tetralogie' mit "Malchatun", "Irene von Trapezunt", "Roxelane" und "Der Eunuch". 
Der vierteilige Zyklus erzählt den historischen Werdegang über den Aufstieg der Osmanen aus einem einfachen Nomadenstamm zu einer Weltmacht und dem anschließenden Niedergang. 
​Für mich ist "Roxelane" die 
romantischste und lesenswerteste Geschichte.

Johannes Tralow, 1882 geboren und mit 85 Jahren in Ost-Berlin gestorben, war ein deutscher Romanautor, Erzähler, Dramatiker und Publizist. Mit seinen Werken, stets auf wahre Begebenheiten beruhend, stellte er seinen Lesern weit entfernte und wenig bekannte historische und kulturelle Welten vor.
Wer sich schon einmal mit Tralows literarischem Schaffen beschäftigt hat, weiß, dass er ein außerordentlich fleißiger Autor gewesen war.

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Rezension - "Brida" von Paulo Coelho

17/2/2019

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Paulo Coelho de Souza, so sein vollständiger Name, kam mit seinem Buch "Der Alchimist" aufgrund der enorm hohen Verkaufszahlen in das Guinnessbuch der Rekorde. Den literarischen Durchbruch jedoch verdankte er zum einen seinem Traum, Schriftsteller zu werden, und seiner daraus folgenden Hartnäckigkeit, bei Verlagen anzufragen, und zum anderen mit dem Roman "Brida".
Im Jahre 2009 kam ich mit diesem mir empfohlenen Buch zum ersten Mal mit Coelhos Schaffen und seiner Biografie in Berührung. Und es war für mich eine neue Erfahrung. Es geht um spirituelle Selbstfindung. Seine Werke handeln von Themen wie z. B. die Suche nach dem Sinn des Lebens oder die Liebe zu einem anderen Menschen im Kontrast zu der Liebe zu sich selbst. Themen, die nie an Aktualität verlieren und mit denen sich im Stillen oder auch öffentlich Jeder mindestens einmal im Leben beschäftigt.

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Rezension - "Der Geschmack von Apfelkernen" von Katharina Hagena

20/1/2019

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Für mich ist es ein sehr schönes Buch. Realistisch und lebensnah geschrieben, auch wenn nur das Haus biografisch ist.

Die Geschichte hat eine Rahmenhandlung und eine Erzählerin, Iris. Gleichzeitig ist sie die Protagonistin.
Iris reist zur Beerdigung nach Bootshaven, da ihre Großmutter verstorben ist. Bei der Testamentseröffnung erhält Iris' Mutter das Land, Tante Inga die Wertpapiere und Tante Harriet das Geld. Zur großen Überraschung aller Anwesenden und der gesamten Familie bekommt Großmutters Haus Iris, einzige Enkelin und letzte Nachkomme. Nach den Trauerfeierlichkeiten fahren alle wieder nach Hause. Nur Iris bleibt noch für ein paar Tage. In ihrem Haus.
Während ihres Aufenthaltes kommen ihr bei jedem Schritt und bei jeder Handhabung Erinnerungen, teils Bruchstücke nur, wieder in den Sinn. Ereignisse, Situationen und Dinge, die längst vergessen waren. Zum Beispiel die Erinnerungen an die Ferienwochen im Sommer, die sie als Kind jedes Jahr bei der Großmutter und ihren Freundinnen dort verbrachte. Es waren immer schöne und ausgelassene Wochen gewesen. Aber auch Trauriges und sogar Geheimnisvolles ereignete sich.
Die Lebensgeschichte der Familie und ihre eigene stehen sozusagen noch einmal vor dem Leser auf. Aus den vielen "Fetzen" der Erinnerungen wird am Ende des Buches eine 3-Generationen-Geschichte.

Ursprünglicher Titelwunsch der Schriftstellerin Hagena war: "Das Buch über das Vergessen". Dieser Titel war bereits vergeben, so dass man sich umentschied. Wenn Sie das Buch gelesen haben, sind Sie vielleicht mit mir einer Meinung, dass der vergebene Titel der passendere ist.

Noch ein Lesetipp von mir: Um in die Geschichte reinzukommen und die zeitlich unterschiedlichen Erinnerungen einordnen zu können, sollte man anfangs mindestens 1 1/2 Kapitel in einem durchlesen. Wenn man so wie ich, kurz vor dem Schlafen noch 2, 3 Seiten liest, dann ist es nicht einfach, den Zusammenhang zu erlesen und zu erkennen.


Buchinformationen:
Roman - 253 Seiten
Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-03970-2
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Rezension - "Wie ein Tier" von -ky

2/10/2018

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Mit diesem Werk, 1995 veröffentlicht, möchte ich an den Berliner Soziologen und Schriftsteller Horst Bosetzky erinnern. Erst kürzlich, am 16. September, ist er 80jährig verstorben. Bereits in den Siebzigern wurde der Autor unter seinem Pseudonym "-ky" einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Er galt als der Erfinder des sozialkritischen Krimis. Seine Auffassung war, dass die Umwelt den Menschen zum Täter werden lässt und nicht seine vererbten Gene.
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Prof. Dr. Horst Otto Oskar Bosetzky wurde am 1. Februar 1938 in Berlin geboren. Zuerst lernte er Industriekaufmann und danach studierte er Volks- und Betriebswirtschaft, Soziologie und Psychologie. Zur Finanzierung seines Studiums schrieb er Geschichten, wobei der Verlag speziell Krimiautoren suchte. Damit war seine Leidenschaft, das Schreiben, aktiviert und auch das Genre.
Bosetzky war ein sehr arbeitsintensiver Mensch. Er promovierte mit 31 Jahren in Soziologie und schrieb neben diversen wissenschaftlichen Arbeiten, Krimis, Erzählungen, eine mehrteilige Familiensaga, Nachschlagewerke, Anthologien, Drehbücher, Hörspiele und Romane.
So auch diesen spannungsgeladenen Roman über den authentischen Fall eines Massenmörders, der zu Beginn der 40er Jahre die Berliner Bevölkerung und Umgebung in Angst und Schrecken versetzte.

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Rezension - "Die Insel" von Robert Merle

25/8/2018

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Robert Merle, französischer Schriftsteller und Romancier, hat am 28. August 2018
110. Geburtsjubiläum.
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In Tebessa, im damals französischen Algerien, kam Robert Merle am 28. August 1908 als Sohn eines Offiziers auf die Welt. 10 Jahre später zog seine Familie mit ihm nach Frankreich. Im zweiten Weltkrieg kämpfte er unter anderem in Dünkirchen und geriet dort in deutsche Kriegsgefangenschaft. Der Krieg und die 3-jährige Gefangenschaft hatten in mehrerer Hinsicht Weg verändernde Auswirkungen auf sein weiteres Leben. Die größte war die schriftstellerische Arbeit.
Er orientierte sich an geschichtlichen Ereignissen und schrieb eine Reihe historischer Romane und Reportagen. Ebenso beschäftigte ihn Zeit seines Lebens das menschliche Miteinander und Kooperieren.

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Rezension - "Die Mütter" von Brit Bennett

1/7/2018

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Ein auffällig schönes Cover mit einem grandiosen Inhalt.
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Im Klappentext steht: "-Die Mütter, ihr erster Roman, ..... sprang aus dem Stand auf die US-Bestsellerliste und wird fürs Kino verfilmt."

Als LeserIn steigt man sofort ein in die Geschichte und in den Skandal um Nadia. Brit Bennett hat dafür eine schriftstellerisch sehr interessante Form gewählt, sie lässt die Mütter erzählen. Die Mütter sind die alten Frauen in der kalifornischen Gemeinde Oceanside. Außer Kaffeekränzchen und Kirchengang wartet nicht mehr viel auf sie, was Leben bedeutet. Also sind Skandale und Sensationen mehr als willkommen, um darüber zu befinden, zu urteilen und den Kopf zu schütteln. Sie, die Mütter, sind die Sittenwächter des Ortes. Die Autorin lässt in fast jedem Kapitel die alten Frauen zuerst zu Wort kommen. 

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Erinnerung an Tschingis Aitmatow

10/6/2018

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Heute vor zehn Jahren starb der kirgisische  Schriftsteller
Tschingis Torekulowitsch Aitmatow.
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Geboren 1928 in einem kleinen Dorf an der kasachischen Grenze war Aitmatows Kindheit unbelastet und frei. Traditionell zog die Familie das Jahr über mit dem Klan und den Tieren von einer Weidefläche zur nächsten. Während der Stalinzeit wurde sein Vater verhaftet und hingerichtet. Da war Tschingis 10 Jahre alt.  Sein Arbeitsleben begann bereits mit 14 Jahren, unter anderem als Lagerarbeiter, Steuereintreiber und Maschinenassistent. Er besuchte die Schule, studierte Veterinärmedizin und arbeitete danach wissenschaftlich an einem Forschungsinstitut. Mit 23 Jahren fing er an, kirgisische Prosa ins Russische zu übersetzen. Fünf Jahre später zog er nach Moskau und begann am Maxim-Gorki-Literaturinstitut an zu studieren.
​Sein erstes Werk "Dshamilja" wurde zugleich sein bekanntestes, mit dem er Weltruhm erlangte. In der DDR gehörte die kirgisische Liebesgeschichte zur Pflichtlektüre an den Schulen. Der Liedermacher Hannes Wader wiederum ließ sich durch diese Erzählung zu seinem Lied "Am Fluss" inspirieren. 
In seinen Erzählungen und Romanen erfährt man als Leser/in sehr viel über Kirgisiens Kultur und Traditionen seinerzeit auf dem Land. Über die einfachen und oftmals harten Lebens- und Arbeitsbedingungen in Abhängigkeit mit der Natur.
Als Nomadenkind aufgewachsen und Zeit seines Lebens der Natur verbunden, wies er als Autor, mittels seines Bekanntheitsgrades und nicht müde werdend immer wieder auf ihre fortschreitende Zerstörung durch den Menschen hin. Mehr noch ärgerte ihn die Ignoranz der Menschen und der Gesellschaft dieser Tatsache gegenüber. 

In dem 256 Seiten starken Büchlein "Liebesgeschichten" sind mit den Kurzgeschichten "Dshamilja", "Du meine Pappel im roten Kopftuch" und "Aug in Auge" die  drei berührend schönsten Liebesgeschichten des Schriftstellers vereinigt. Ebenso erwähnenswert finde ich  den Roman "Frühe Kraniche".
Das Lesen der Erzählungen und Romane von Tschingis Aitmatow bedeutet für mich immer wieder ein einfühlsames, romantisches, atmosphärisches  und bildgewaltiges Eintauchen in eine andere und fremde  Zeit und Kultur. Die Worte, die Sätze, die Beschreibungen sind einfach und dennoch intensiv, und ziehen einen so in den Bann, dass man nicht aufhören kann zu lesen.
Für mich gehört Tschingis Aitmatow mit zu den besten Literaten, die die Sowjetunion hervorgebracht hat.

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Buchinformationen:
Erzählungen- 256 Seiten
Unionsverlag
ISBN: 978-3-293-20373-0
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Rezension - "Porträt einer Ehe" von Robin Black

5/6/2018

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Der Debütroman der Schriftstellerin aus Philadelphia schaffte es in die
​Longlist des Flaherty-Dunnan First Novel Prize.
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Sie ist Malerin und er Schriftsteller. Beide sind Ende 40 und seit Jahrzehnten verheiratet. Die Ehe ist kinderlos geblieben. Es wird nicht näher beleuchtet, ob das ein Grund war, warum Gus (Augusta) eine leidenschaftliche Affäre mit Bill hatte. Jedoch fühlte sie sich danach schuldig und beichtete ihrem Mann Owen den Seitensprung.
Ihrer Liebe und Zweisamkeit willen sowie der entspannten Hingabe zur Ausübung ihrer künstlerischen Ambitionen und Tätigkeiten, nutzten sie den glücklichen Umstand einer Erbschaft, um nach dem Vertrauensbruch noch einmal "neu" anzufangen.  

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Rezension - "Schöne Seelen und Komplizen" von Julia Schoch

11/5/2018

 
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Die 43jährige Autorin ist süd-östlich von Berlin in der ehemaligen DDR geboren worden, wuchs dort auf und lebt seit Ihrer Jugend in Potsdam. Sie ist freie Schriftstellerin und Übersetzerin. Mit diesem Titel veröffentlichte Sie Anfang des Jahres ihren vierten Roman.
Ein Roman, der nicht ganz einfach ist, und den ich nicht in einem Zug durchlesen konnte.
​Das Buch, mit seinen knapp 320 Seiten, ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste beinhaltet den Zeitraum von 1989 bis 1992. Der zweite spielt in der Gegenwart. Schoch porträtiert 16 Jugendliche, die sich inmitten der politischen Umwälzung in der DDR auf einem Elitegymnasium auf ihren Abschluss vorbereiten und dann endlich "frei" sind.

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Rezension - "Das Erbe der Rosenthals" von Armando Lucas Correa

13/4/2018

 
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Zwei Mädchen - Zwei Schicksale - Eine gemeinsame Geschichte
Das Buch beginnt im Jahr 1939 in Berlin mit Hannahs Darstellung, wie sie ihre Eltern umbringen wollte. Ein Patrizid, ein Elternmord. Hannah brachte ihre Eltern nicht um. Der Schriftsteller veranschaulicht mit diesem dramatischen Einstieg, wie ohnmächtig das zwölfjährige Mädchen der damaligen Situation gegenüberstand. 1939, zerschlagene Fenster, der Vater auf einmal arbeitslos und die Mutter nur noch in Angst zurückgezogen in der dunklen Wohnung. Nichts war mehr, wie es einmal war. Die unbeschwerte und sorgenfreie Welt ihrer Kindertage gab es nicht mehr. Nur ihr Freund Leo war ihr geblieben. Und dann mussten sie alle fliehen.

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Rezension - "Das Gartenfest" von Katherine Mansfield

23/3/2018

 

In diesem Jahr jährt sich der Todestag der neuseeländisch-britischen Schriftstellerin zum 130. Mal.
Die Bankierstochter hieß mit Geburtsnamen Kathleen Mansfield Beauchamp. Sie starb aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung bereits im Alter von 34 Jahren.
Sie war Freundin und Rivalin von Virginia Woolf sowie Freundin und Feindin von D.H. Lawrence.
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Katherine Mansfield, erst vor ein paar Monaten während einer Reise entdeckt, kannte ich bis dato nicht. Seit ich das von ihr selbst zusammengestellte Erzählband "Das Gartenfest" gelesen habe, bin ich begeistert. Es beinhaltet 15 Charakterstudien. Studien aus der Zeit ihres kurzen jungen Lebens, Anfang des 20. Jahrhunderts, in der neuseeländischen Gesellschaft sowie im wilhelminischen Deutschland. Short stories per ecxellence. Die Autorin war auf der einen Seite eine sehr gute Beobachterin und zum anderen hatte sie die Begabung zum Schreiben. Eine Fähigkeit, um die sie von ihrer Freundin Woolf beneidet wurde.

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Rezension - "Dämonen" von Jürgen Domian

2/3/2018

 
- Hansens Geschichte -
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Mehr als 21 Jahre lief werktäglich zu später Stunde die Telefon-Talkradio-Sendung "Domian" mit der gleichzeitigen Übertragung im Fernsehen. Moderator war Jürgen Domian. 2016 beendete der bekannte Journalist und Kult-Talker seine Fernsehzeit, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und hätte sich verdient zur Ruhe setzen können. Doch Jürgen Domian ist das zu ruhig. Bereits in der Zeit als Moderator hatte er sich dem Schreiben zugewandt und seine ersten Werke herausgegeben. Nun schreibt er hauptsächlich. Letztes Jahr veröffentlichte er den Roman "Dämonen".

Die ersten Zeilen sind ein Zitat aus der Bibel, Das Buch der Weisheit 1, 16; 2, 1-5. Der letzte Satz aus dem zitierten Text lautet: "Unsere Zeit geht vorüber wie ein Schatten, unser Ende wiederholt sich nicht; es ist versiegelt und keiner kommt zurück."

Hansen, der Protagonist des Buches, hat in 9 Monaten Geburtstag. Er wird 60 Jahre alt. Körperlich und geistig ist er fit, seinen Beruf übt er erfolgreich aus und gesellschaftlich ist er eingebunden und nicht allein. Und doch hat sich Hansen vorgenommen, sein Leben an diesem Tag freiwillig zu beenden. Im Norden von Schweden in der längsten Nacht des Jahres, am 21. Dezember.

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Rezension - "Lykke - Der Dänische Weg zum Glück"  von Meik Wiking

16/12/2017

 
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Das mit 9 Kapiteln, oder wie der Autor es bezeichnet: 9 Bausteinen, eingeteilte und 288 Seiten lange Buch hat es in sich. Schon das farbenfrohe Cover mit den Symbolen auf dem Weg zum Glücklich-Sein und dem in der Mitte stehenden Wort "LYKKE" hatte meine Neugier geweckt.
​               Was ist Glück? Wie werde ich glücklich? Wie lange ist es zu halten? 
Es gibt sehr viele Zitate und Aphorismen von klugen, wichtigen oder prominenten Leuten über das Glück. 
Ein lieber Freund hat mir vor ein paar Jahren ein sehr weises Brillentuch geschenkt. Die Buchstaben fangen groß an und werden wie auf der Lese-Testtafel beim Augenarzt mit jeder Zeile kleiner. Das Tuch benutze ich natürlich nicht. Es hängt sichtbar am Regal, und ich lese es mir hin und wieder durch.
"Mit dem Glück ist es wie mit der Brille, man sucht sie und hat sie auf der Nase."

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Rezension - Arche Literatur Kalender 2018

1/12/2017

 
 - Ruhe & Bewegung -
Das Jahr 2018 hat 52 Wochen + den  31.12.2018.
Der Arche Literatur-Kalender dagegen hält 58 Blätter bereit, voll mit Literatur.
​Jede Woche beginnt mit einem/einer Schriftsteller/in.
Dieser Kalender ist eine Hommage an 53 Autoren,
bekannte als auch weniger prominente, die nicht mehr unter uns weilen.
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Die Protagonisten der Kalender-Wochen sind entweder fotografisch oder anhand einer Zeichnung dargestellt. Eine kurze Beschreibung des Fotos bzw. der Abbildung sowie ein geschriebener Auszug aus dem Leben und Schaffen des Künstlers runden das Kalenderblatt ab. Der Auszug, ein Zitat, ein Gedicht, ein paar Briefzeilen oder ein Vers, wurde betreffend dem gleichnamigen Thema des Kalenders "Ruhe und Bewegung" ausgesucht. Dieser minimale Ausschnitt ist kennzeichnend für eine bestimmte Zeit des jeweiligen Schöpfers oder dessen gesamten Lebens und Schaffens, die lebhaft, aufgewühlt, traurig, bewegend oder aber harmonisch, wohlfühlend, ausgeglichen und ruhig gewesen war.
Die einzelnen Kalenderblätter sind wunderbar gestaltet, übersichtlich und inhaltsreich. Für den Moment des Lesens und Betrachtens hält man inne, und es macht neugierig. 
Im Wochentageregister oben sind Geburts- und Todesdaten weiterer, männliche wie weibliche, Schriftsteller, Dichter, Romanciers, Erzähler, Journalisten usw. sowie Kritiker zu finden. Im Anschluss kann man sich genauer über die Biografie der 53 Schreibkünstler/innen informieren. Wiederum daran folgend gibt es noch entsprechend der Kalenderwochen detaillierte Quellen-und Abbildungshinweise.
Eine Fülle an Informationen, zwar nicht allumfassend, aber ausreichend, um Bescheid zu wissen und bestenfalls Lust auf mehr zu bekommen.

Ich muss mich sehr beherrschen, dass ich nicht jetzt schon alle Kalenderblätter durchlese. Ich bin gespannt und freue mich sehr auf das neue Jahr und die kommenden 52 Wochen + dem 53. Kalenderblatt, was ich Neues oder auch schon Bekanntes aus der Welt der Literaturschaffenden erlesen und erfahren werde.


Kalenderinformation:
Schriftsteller - 58 Kalenderblätter
​Maße - 31,50 x 24,00 cm
Arche Kalender Verlag GmbH
ISBN: 978-3-0347-6018-8

Erinnerung an Jonathan Swift

27/11/2017

 
Vor 350 Jahren, am 30. November 1667, wurde Jonathan Swift geboren.
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Der eine oder andere, der den Namen des Schriftstellers liest, wird vielleicht erst einmal kurz überlegen. Doch sofort bei dem Titel seines bekanntesten Werkes "Gullivers Reisen" kommt die Erinnerung.
Die Erinnerung an Kindertage mit Bilderbüchern und Geschichten in phantasievolle Welten. Mit Gulliver ging es auf Reisen in ferne Länder mit wundersamen Einwohnern und seltsamen Begebenheiten.  ​

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Rezension - "Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte" von Rafik Schami

18/11/2017

 
- Oder wie ich zum Erzähler wurde. -
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Rafik Schami gilt als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwartsliteratur und beliebtesten Erzähler Deutschlands. Mittlerweile 71 Jahre alt, kann der syrisch-deutsche Schriftsteller und promovierte Chemiker auf ein bis jetzt bewegtes Leben zurückblicken. Schon mit 19 Jahren hatte er sich der Literatur verschrieben. Unter dem Pseudonym - Rafik Schami- verfasste und veröffentlichte er viele Werke und erhielt mehrere Auszeichnungen und Preise.
Einen wesentlichen Part in seinem literarischen Schaffen und Leben nehmen die Märchen und das Erzählen ein.

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Rezension - "Liebe" von Hanne Örstavik

3/11/2017

 
Obwohl der Roman in Norwegen bereits 1997 seinen Erfolg feierte,
erschien die deutsche Übersetzung erst zwanzig Jahre später.
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Die 1969 in Norwegen geborene Schriftstellerin begann ihre literarische Laufbahn bereits mit 25 Jahren. Drei Jahre später gelang ihr mit dem dritten veröffentlichten Werk "Liebe" der Durchbruch . 
Mit fast 130 Seiten ist das schmale Buch leicht an einem Tag durchgelesen. Es ist ein sehr angenehmer leiser Roman. Die Erzählung fließt wie ein ruhiger Fluss dahin. Klar, nüchtern und ohne große Schnörkel. Mit knappen Worten und meist kurzen Sätzen wird ein Zeitabschnitt um die zwei Protagonisten, Mutter und Sohn, genau beschrieben. Ein halber Tag und eine halbe Nacht. 
Der stets plötzliche und nächstzeilig stattfindende Wechsel der Perspektive von Mutter und Sohn wird von den Kritikern als einen literarischen Kunstgriff gelobt. Ich empfand diese Art der Umsetzung beim Lesen eher irritierend. 

Vibeke und Jon zogen vor ein paar Monaten in den Ort, und sind noch dabei sich einzugewöhnen. Vibeke hatte eine gut honorierte Stelle als Kulturreferentin bekommen und ist glücklich darüber. Sie ist jung, attraktiv, voller Sehnsucht und alleinerziehend. Jon fiebert dem kommenden Tag entgegen, seinem neunten Geburtstag.

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Rezension - "Elf Tage in Berlin" von Hakan Nesser

27/10/2017

 
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​Der 1950 in Schweden geborene Schriftsteller Hakan Nessar
gehört eigentlich in die Krimi"ecke".  

Er gilt neben Henning Mankel
und Stieg Larsson

als einer der wichtigsten
Krimiautoren Schwedens.

Ich selbst bin eher der seltene Krimileser.
Der 2015 veröffentlichte Roman
"Elf Tage in Berlin" 
ist das erste Buch,
welches ich von ihm gelesen habe.

Vor einer Reise nach Berlin hatte ich
noch Zeit und verbrachte diese
natürlich an den Bücherauslagen 
im Zeitungskiosk.
​Mit diesem Buch in der Hand bestieg ich den Zug.
Nach einem schweren Badeunfall veränderte sich vieles und vor allem Arne Murberg selbst am meisten. Es geschah am Ende der ersten Schulwoche in der sechsten Klasse. Danach ging alles, was er machte, im Denken wie im Handeln, etwas langsamer. Als Arne noch nicht ganz dreißig war, erkrankte sein Vater an Krebs. Fünf Jahre später, am Sterbebett des Vaters, erfährt Arne, dass die totgeglaubte Mutter doch lebt. Der Vater gibt seinem Sohn ein verschlossenes Kästchen mit dem Auftrag, nach Berlin zu reisen und nach ihr zu suchen. Wenn er sie gefunden hat, solle er der Mutter die Schatulle geben.

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Rezension - "Für immer zuckerfrei" von Anastasia Zampounidis

20/10/2017

 
- Schlank, gesund und glücklich ohne das süße Gift. -
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"Hallo, mein Name ist Anastasia, und ich bin Sugarholic. Trockene Sugarholic wohlgemerkt."
Ich war erstaunt. Bis hier wusste ich gar nicht, dass es das auch gibt. Unter der Überschrift - Keine Süßholzraspelei - beginnt das Buch mit einem sehr ansprechenden lockeren Vorwort. Anschließend stellt sich Frau Zampounidis biografisch vor, stets aus dem Blickwinkel einer Sugarholicerin. Als Leser/in erfährt man, dass sie von klein auf immer Lust auf Süßes hatte und jeden Tag in irgendeiner Form wie Kuchen, Eis, Schokolade etc. zu sich genommen hat. Aus heutiger Sicht, sagt sie, war sie extrem zuckersüchtig.
Ab Seite 40 und mit der Überschrift - Der gemeine Kristall - fing es für mich an, interessant zu werden.

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Erinnerung an Mata Hari

13/10/2017

 
Vor 100 Jahren, am 15. Oktober 1917, starb die niederländische Tänzerin
Mata Hari, geborene Margaretha Geertruida Zelle.
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Es gibt wahrscheinlich keine Frau, deren Leben so voller Geheimnisse, Exotik, Erotik und Glamour war. Sie war eine Berühmtheit, ihr Name ist Legende. Viele Männer bis in die höchsten Etagen in ganz Europa lagen ihr zu Füßen. Aber eine Frage ist bis heute nicht zweifelsfrei beantwortet: War sie nun eine Doppel-Spionin oder Opfer eines Militär- und Justizskandals?
Philippe Collas, Kunsthistoriker und Schriftsteller, ist der Enkel jenes französischen Untersuchungsrichters, der gegen Mata Hari ermittelte. Er hatte daher ein besonderes Interesse an der Aufarbeitung ihres Lebens und Wirkens.
Die Biografie über die niederländische Tänzerin, Kurtisanin und Spionin beginnt an ihrem Hinrichtungstag. Das Leben von Margaretha Geertruida Zelle alias Mata Hari wurde vom Autor nicht aufeinanderfolgend beschrieben, sondern etwas quer durcheinander. Die einzelnen Kapitel sind sehr ausführlich, klar und verständlich. Collas hatte als erster Historiker die Möglichkeit, bislang unbekanntes Faktenmaterial für seine Recherchen zu nutzen. Es ist informatorisch hochinteressant, dieses Buch zu lesen und zu erfahren, wie es zu Mata Hari kam und was sie so verlockend und verführerisch machte.
Margarethe hatte als Erste die geniale Idee, sich als Produkt zu verkaufen. Sie gab sich den malayischen Namen "Mata Hari", dessen Übersetzung "Auge des Tages" heißt und Sonne bedeutet. Ihre Vermarktung übernahm sie selbst. Diese Strategie führte sie fast überall hin und zu großen Erfolgen. Die aus Holland kommende junge schöne Frau bot in Paris, (scheinbar) nackt in einen Schleier gehüllt, exotische, fernöstliche Tanzdarbietungen dar. Die flüchtigen Bewegungen gleich einer Schlangenbeschwörerin in einem Hauch von Nichts waren Erotik pur. Es war der erste Striptease der Welt.
Die Geschichte Mata Haris, Auszüge oder ihr Name ist in nahezu allen künstlerischen Genres und der Musik mehrfach zu finden. 

Das Rätsel um ihren Tod wird vielleicht gelöst, sobald die französischen Gerichtsakten zugänglich sind. Man darf gespannt sein.



Buchinformationen:
Biografie - 464 Seiten
Piper Verlag München
ISBN: 978-3-492-25917-0

Rezension - "Die Frau im Mond" von Milena Agus

8/10/2017

 
In Italien eine Sensation, in Frankreich ein Bestseller
und 2007 erschien die deutsche Übersetzung.
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Milena Agus, Vertreterin der neuen sardischen Literatur, wurde als Kind sardischer Eltern in Genua geboren. Sie lebt auf Sardinien und lehrt hauptberuflich an einer Schule Italienisch und Geschichte.
Dieses Buch ist mal etwas ganz anderes. Es spielt in der Zeit des 2. Weltkrieges und in der Nachkriegszeit. Die Handlung spielt also in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort und mit einer anderen Mentalität, der sardischen.
"Großmutter lernte den Reduce im Herbst 1950 kennen. Zum ersten Mal in ihrem Leben betrat sie das italienische Festland."

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Rezension - "Letzte Reise" von Anna Enquist

22/9/2017

 
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​Anna Enquist, 1945 in Amsterdam geboren, hat eine sehr interessante Lebensgeschichte. Sie ist ausgebildete Konzertpianistin und war einige Jahre in diesem künstlerischen Metier tätig. Dann erlernte sie den Beruf der klinischen Psychologin und arbeitete als Psychoanalytikerin ebenfalls viele Jahre. Mit 46 Jahren debütierte sie als Dichterin. Bis heute erschienen 6 Gedichtbände und 8 Romane.
​Als sie Prosa zu schreiben begann, hatte sie drei Themen, über die sie schreiben wollte. Die Lebensgeschichte von Elisabeth Cook, geborene Batts und Ehefrau von Captain James Cook, war eins ihrer lyrischen Ziele.​

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