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"Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält."                                                                                            William Somerset Maugham

Rezension - "Roxelane" von Johannes Tralow

16/3/2019

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Tralows bedeutendstes Erzählwerk ist die 'Osmanische Tetralogie' mit "Malchatun", "Irene von Trapezunt", "Roxelane" und "Der Eunuch". 
Der vierteilige Zyklus erzählt den historischen Werdegang über den Aufstieg der Osmanen aus einem einfachen Nomadenstamm zu einer Weltmacht und dem anschließenden Niedergang. 
​Für mich ist "Roxelane" die 
romantischste und lesenswerteste Geschichte.

Johannes Tralow, 1882 geboren und mit 85 Jahren in Ost-Berlin gestorben, war ein deutscher Romanautor, Erzähler, Dramatiker und Publizist. Mit seinen Werken, stets auf wahre Begebenheiten beruhend, stellte er seinen Lesern weit entfernte und wenig bekannte historische und kulturelle Welten vor.
Wer sich schon einmal mit Tralows literarischem Schaffen beschäftigt hat, weiß, dass er ein außerordentlich fleißiger Autor gewesen war.
Als 14jähriges Mädchen, ganz dürr und mit roten Haaren, raubten Tartaren neben vielen anderen Mädchen auch Roxelane und boten sie auf dem Sklavenmarkt an. Aufgrund ihrer Häßlichkeit wurde sie von Eunuchen einer hohen Frau erstanden. Sie hatten den Auftrag gehabt, ein Mädchen für die Dienste der hohen Frau zu finden, welches keine wollüstige Gefahr darstellte. Ihr Ehemann sollte sich in seiner Lust nur zu ihr hingezogen fühlen. Als das Mädchen mit den Jahren von der hohen Frau doch als zu betörend angesehen wurde, verschenkte sie es kurzerhand an die kaiserliche Familie. Als Geschenk musste Roxelane eine gewisse Stellung inne haben und genoss daher eine gute und sorgfältige Erziehung und Ausbildung. Sie kam in die heiligen Bezirke des kaiserlichen Harems.
Der Sultan war nicht nur Sultan, was für die Frauen im Harem Anbetung und Hoffnung im höchsten Maße bedeutete, er war auch ein gut aussehender, schlanker, türkischer junger Mann im Alter von 27 Jahren. Er hatte seit ein paar Jahren seine 3. Hanun, die schöne, stolze, aber auch eifersüchtige Saffieje. Als Mutter des Prinzen, seines ersten Sohnes, genoss sie die Stellung als erste Frau an seiner Seite. 
Eines Tages, beim Gang des Sultans durch die Hallen des neuen Serails zu seiner Hanun, passierte das Unmögliche. Roxelane kreuzte seinen Weg. Sie hatte sich verstecken wollen, aber genau das lenkte seine Aufmerksamkeit auf sie. Durch die roten Haare war sie ihm schon einmal aufgefallen und er sprach ein paar Worte mit ihr. Saffieje hasste die hochgewachsene und eigenwillig aussehende junge Frau mit den Teufelshaaren und wandte sich in dem Moment brüsk ab und somit dem Gebieter den Rücken zu. Unverzeihliches war geschehen. Der Sultan verließ erbost den Ort des Geschehens, jedoch mit den Worten an Roxelane: „Wir sprechen uns noch, Dame.“ Das bedeutete, dass Roxelane die Auserwählte für die Nacht war. Welch ein Aufstieg. Und schon trafen Glückwünsche und Geschenke ein.
Roxelane stieg vom Status einer Sklavin auf zur Lieblingsgemahlin des Osmanischen Sultans Süleyman I.
Eine berührende und sehr romantische wahre Liebesgeschichte aus dem 16. Jahrhundert im Osmanischen Reich. Niedergeschrieben von Johannes Tralow, und für mich in seiner Erzählkunst ein lesender Genuss.  

Der Schriftsteller stellte in seinen Werken Frauen ins Zentrum, was seinerzeit ungewöhnlich war. Frauen, die gebildet und gleichberechtigt waren.  
Zu Lebzeiten war Johannes Tralow ein stiller Außenseiter gewesen, und heutzutage ist er ein vergessener Autor. Aus meiner Sicht sehr schade und völlig zu Unrecht.


Buchinformationen:
Roman - 535 Seiten (Nicht hier abgebildet.)
Verlag der Nation
ISBN: 978-3-373-00153-9

Tipp: 'Osmanische Tetralogie'
4 Romane - 2155 Seiten
Verlag der Nation
ISBN: 978-3-373-00491-2

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