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"Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält."                                                                                            William Somerset Maugham

Rezension - "Porträt einer Ehe" von Robin Black

5/6/2018

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Der Debütroman der Schriftstellerin aus Philadelphia schaffte es in die
​Longlist des Flaherty-Dunnan First Novel Prize.
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Sie ist Malerin und er Schriftsteller. Beide sind Ende 40 und seit Jahrzehnten verheiratet. Die Ehe ist kinderlos geblieben. Es wird nicht näher beleuchtet, ob das ein Grund war, warum Gus (Augusta) eine leidenschaftliche Affäre mit Bill hatte. Jedoch fühlte sie sich danach schuldig und beichtete ihrem Mann Owen den Seitensprung.
Ihrer Liebe und Zweisamkeit willen sowie der entspannten Hingabe zur Ausübung ihrer künstlerischen Ambitionen und Tätigkeiten, nutzten sie den glücklichen Umstand einer Erbschaft, um nach dem Vertrauensbruch noch einmal "neu" anzufangen.  
Deshalb waren sie von der Großstadt aufs Land gezogen und genossen die entlegene Ruhe und Abgeschiedenheit. Nur die Sprachlosigkeit über die Verletzung war geblieben und wollte nicht weichen.
Mit dem Zuzug der attraktiven und ebenfalls künstlerisch tätigen Alison in die Nachbarschaft begann jedoch die Idylle zu bröckeln.
Spätestens an dieser Stelle dachte ich, dass ich nun weiß, wie es üblicherweise weitergeht. Dem war nicht so.
Mich hatte der Titel, der viel verspricht, angesprochen gehabt. Es ist ein Schmöker, den man gut im Urlaub oder an einem langen freien Wochenende lesen kann. Die Handlung des Buches ist chronologisch aufgebaut, und innerhalb dieser werden Erinnerungen und vergangene Details beleuchtet. Die Autorin erzählt vom Zusammenleben der beiden Protagonisten unter anderem mittels absatzlangen Schachtelsätzen als auch sehr dialogreich. Vielleicht ist es die Erzählweise, die mir beim Lesen den Eindruck vermittelte, dass eigentlich nicht viel passiert. Punktgenaue Beschreibungen wie zum Beispiel die des dementen Vaters: "Er war auf dem Weg in seine eigene Wirklichkeit." fand ich wiederum ausdrucksstark und assoziativ. Ebenso der kleine und sehr interessante Absatz auf Seite 54 über die zwei Gespräche, die in einer Ehe nebeneinander laufen. 
Von Anfang an hatte ich ein wenig Mühe, mich in die Geschichte einzulesen. Erst nach einem Drittel war die entsprechende Spannung aufgebaut, dass ich den weiteren Verlauf erfahren wollte. Zumal der Roman mit einem sehr überraschenden Ende abschließt. Doch es hätte nicht überraschen dürfen, weil das Ende bereits im Eingang erwähnt wird. Vielleicht ist das das Besondere an dieser Lektüre.
​
Auch wenn mich dieses literarische Werk von Robin Black leider nicht ganz überzeugt hat, bin ich sehr gespannt auf ihre Kurzgeschichten. Denn diese werden mit denen von der Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro verglichen. 

​Buchinformationen:
​Roman - 319 Seiten
btb Verlag 
​ISBN: 978-3-442-71589-3
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