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"Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält."                                                                                            William Somerset Maugham

Rezension - "Letzte Reise" von Anna Enquist

22/9/2017

 
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​Anna Enquist, 1945 in Amsterdam geboren, hat eine sehr interessante Lebensgeschichte. Sie ist ausgebildete Konzertpianistin und war einige Jahre in diesem künstlerischen Metier tätig. Dann erlernte sie den Beruf der klinischen Psychologin und arbeitete als Psychoanalytikerin ebenfalls viele Jahre. Mit 46 Jahren debütierte sie als Dichterin. Bis heute erschienen 6 Gedichtbände und 8 Romane.
​Als sie Prosa zu schreiben begann, hatte sie drei Themen, über die sie schreiben wollte. Die Lebensgeschichte von Elisabeth Cook, geborene Batts und Ehefrau von Captain James Cook, war eins ihrer lyrischen Ziele.​
Der Roman beginnt damit, dass Elisabeth auf ihren Mann wartet. Er befand sich gerade auf dem Heimweg von seiner zweiten Weltreise. 
Sie freut sich und bereitet alles für die Ankunft ihres Mannes im Haus und in seinem Arbeitszimmer vor. Nun würde ihre gemeinsame Zeit anfangen. Ihre gemeinsame Zeit mit der Arbeit an den Reiseberichten als auch ihre Zeit zu zweit und als Familie zu Hause an Land. Denn das hatte James ihr vor Antritt seiner zweiten jahrelangen Entdeckungsfahrt versprochen, dass danach mit dem Reisen Schluss sei. 
Sie waren inzwischen über 12 Jahre verheiratet. Jedoch ein ganzes Jahr am Stück zusammen, das waren sie noch nie. Immer war ihr Mann auf hoher See in Erkundung nach fernen Ländern gewesen, wenn sie ein Kind geboren hatte oder begraben musste. Wenn Glück und Freude im Haus waren oder Schicksal und Trauer sie heimsuchte. 
Doch nun würde sie belohnt werden, in dem sie die nächsten Jahre und Jahrzehnte Seite an Seite mit James ihre zwei verbliebenen Söhne heranwachsen sähe und das Leben und das Altern genießen würde. 
Das Buch ist eine Biografie über Elisabeth Cook. Auch wenn in der Lebensgeschichte stets die Geschehnisse, Gefühle und Gedanken dieser starken und beeindruckenden Frau im Vordergrund stehen, liest man parallel aus der Sicht der Protagonistin über das Leben und Wirken ihres berühmten Mannes.  
Die Erzählweise wechselt immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit und umgekehrt. Was sich kompliziert anhört, geht beim Lesen fließend ineinander über. Die Geschichte hat in sich eine Chronologie, die leicht verständlich und lesbar ist.
Im Nachwort weist die Autorin darauf hin, dass sie um die historischen Fakten eine Geschichte gewoben und einige Lücken mit Hilfe ihrer Phantasie sowie ein paar fiktiven Figuren gefüllt hat.

Für mich ist es ein sehr beeindruckender Roman gewesen, spannend, eindringlich und ergreifend. Kann ich einfach nur empfehlen.

​
Buchinformationen:
Roman - 414 Seiten
Luchterhand Literaturverlag
ISBN-13: 978-3-630-87227-8

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