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"Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält."                                                                                            William Somerset Maugham

Rezension - "Die Klatschmohnfrau" von Noelle Châtelet

3/9/2017

 
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Eigentlich haben wir es hier mit einer Trilogie zu tun. 

Noelle Châtelet,
Universitätsprofessorin und Schauspielerin in Paris,
​veröffentlichte als erstes
"Dame in Blau",
als zweites
"Die Klatschmohnfrau"
und der dritte Teil ist
"Das Sonnenblumenmädchen".

Ihre Romane, Erzählungen und Essays wurden in mehrere Sprachen übersetzt und zum Teil mit wichtigen französischen Literaturpreisen ausgezeichnet.
​Marthe, die Protagonistin der Geschichte, bezeichnet sich selbst als alte Dame und beginnt den Tag in aller Ruhe und genüsslich schlürfend mit einem Kaffee. Früher konnte sie das nicht, als die Kinder noch im Haus waren und Edmond der Griesgram. Edmond, ihr vor vielen Jahren verstorbener Mann.
An diesem Morgen hatte sie nach zwanzig Jahren Ceylon-Tee zum ersten Mal wieder Lust auf Kaffee. Sie sitzt am Küchentisch und schweift mit ihren Gedanken zum gestrigen Tag und zu dem Bistro, wo sie nachmittags Stammgast ist. Der Mann mit dem alten Hund, mit dem weißen, leicht struppigen Fell, war auch wieder da. Eigentlich war alles wie immer und trotzdem gab es eine spontane und fesche Geste, die für Marthe in dem Moment einen noch nicht zu erkennenden Neubeginn einläutete. 
Die Autorin erzählt in einer ruhigen, einfachen und schlüssigen Weise das Leben von Marthe. Es beginnt im Jetzt. In kleinen Rückblenden erfährt der Leser von ihrem Leben. Von ihrem Leben als Ehefrau und von ihrem Leben danach. Beide Leben, die eintönig, leidenschaftslos und sorgenlos dahin schlichen. Nicht unglücklich, aber auch nicht glücklich. Marthes Lichtblicke dazwischen sind ihre Familie, vor allem ihre Enkeltochter. Ansonsten erwartet sie nichts anderes mehr.  

Noelle Châtelet hat die Themen "Frauenrolle" und "Liebe im Alter" in diesem Büchlein vereint. Schön ist zu lesen, wie sich die Wandlung von Marthe vollzieht, am deutlichsten anhand des neuen Kleides in der Farbe von Klatschmohn.

Von 174 Seiten möchte ich nicht zu viel verraten. Es ist eine leichte, heitere und romantische Geschichte über zwei Menschen, die sich erst in ihren "späten" Jahren begegnen und kennenlernen. Und so leicht sie erzählt wird, so gibt es auch ein nicht näher beschriebenes, aber zukunftsorientiertes glückliches Ende. 

Eine Lektüre für zwischendurch und vielleicht bei einer oder zwei Tassen Kaffee.
​

Buchinformationen:
Roman - 174 Seiten
Kiepenheuer & Witsch
​ISBN: 978-3-462-02997-0
  
​

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