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"Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält."                                                                                            William Somerset Maugham

Rezension - "Die Vegetarierin" von Han Kang

12/4/2017

 
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In Südkorea bereits 2007 erschienen, die englische Ausgabe 2015 und ein Jahr später bei uns vom Aufbau-Verlag herausgegeben.
Ich habe das Buch in „meiner“ Bibliothek entdeckt. Mich sprach der Titel an, aber mehr noch das Cover, unter anderem mit herrlichen Blüten, einer Zunge und einem Steak.
Han Kang ist eine südkoreanische Schriftstellerin. Sie ist 1970 geboren, debütierte mit Gedichten und veröffentlichte mehrere Prosabände. Mit Erscheinen ihres Romans „Die Vegetarierin“ 2016 wurde Han Kang in Deutschland als literarische Entdeckung gefeiert.
Der Roman ist bei 189 Seiten in drei Teile aufgeteilt. Und schon mit dem ersten Satz des Romans ist man mittendrin im Geschehen, und die Neugier hat einen gepackt.
„Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie in jeder Hinsicht für völlig unscheinbar.“

Ein Mann erzählt von seiner Frau. Er war nicht verliebt und hat sie trotzdem geheiratet, was sich als gut und vernünftig erwiesen hat. Bis zu dem Tag, an dem seine Frau beschließt, kein Fleisch mehr zu essen. Er beschreibt die Auswirkungen dieses einseitigen Beschlusses, auf ihn, auf die Familie und alle anderen Beteiligten.
Die Betrachtung der Geschehnisse und deren Fortgang, bis hin, dass sie nur noch Wasser trinken will, wird in den drei Teilen von drei Perspektiven aus beschrieben, mit einer klaren, ruhigen, dennoch bestimmenden Sprache und vor allem einer sich im Lauf der Geschichte steigernden Spannung.
Die Wandlung der Persönlichkeit der Frau trägt kafkaeske Züge, wobei der Schluss in diese Richtung offen bleibt.
Die Geschichte spielt fernab von Europa in einem anderen Kulturkreis und einer für uns fremden Welt. Nach dem Lesen habe ich mich gefragt, ob sie nicht hätte auch in unseren Kreisen spielen können? Ich weiß es nicht. Doch ich könnte mir vorstellen, dass sich Jede/r mal verwandeln möchte, aus welchen Gründen auch immer. Ob es denn auch immer mit dem fleischlosen Essen beginnt, das bezweifle ich.
 
Ein aus meiner Sicht sehr lesenswertes Buch, auch wenn ich zwischendurch etwas irritiert und verwundert war. Es ist eine Geschichte, die Einen nachdenklich hinterlässt und über die man sich mit Anderen austauschen möchte, weil sie so anders und doch nicht fremd ist.

Buchinformationen:
Roman - 189 Seiten
Aufbau Verlag
ISBN 978-3-351-03653-9
Auch als E-Book erhältlich.



 
 
 


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