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"Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält."                                                                                            William Somerset Maugham

Erinnerung an Tschingis Aitmatow

10/6/2018

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Heute vor zehn Jahren starb der kirgisische  Schriftsteller
Tschingis Torekulowitsch Aitmatow.
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Geboren 1928 in einem kleinen Dorf an der kasachischen Grenze war Aitmatows Kindheit unbelastet und frei. Traditionell zog die Familie das Jahr über mit dem Klan und den Tieren von einer Weidefläche zur nächsten. Während der Stalinzeit wurde sein Vater verhaftet und hingerichtet. Da war Tschingis 10 Jahre alt.  Sein Arbeitsleben begann bereits mit 14 Jahren, unter anderem als Lagerarbeiter, Steuereintreiber und Maschinenassistent. Er besuchte die Schule, studierte Veterinärmedizin und arbeitete danach wissenschaftlich an einem Forschungsinstitut. Mit 23 Jahren fing er an, kirgisische Prosa ins Russische zu übersetzen. Fünf Jahre später zog er nach Moskau und begann am Maxim-Gorki-Literaturinstitut an zu studieren.
​Sein erstes Werk "Dshamilja" wurde zugleich sein bekanntestes, mit dem er Weltruhm erlangte. In der DDR gehörte die kirgisische Liebesgeschichte zur Pflichtlektüre an den Schulen. Der Liedermacher Hannes Wader wiederum ließ sich durch diese Erzählung zu seinem Lied "Am Fluss" inspirieren. 
In seinen Erzählungen und Romanen erfährt man als Leser/in sehr viel über Kirgisiens Kultur und Traditionen seinerzeit auf dem Land. Über die einfachen und oftmals harten Lebens- und Arbeitsbedingungen in Abhängigkeit mit der Natur.
Als Nomadenkind aufgewachsen und Zeit seines Lebens der Natur verbunden, wies er als Autor, mittels seines Bekanntheitsgrades und nicht müde werdend immer wieder auf ihre fortschreitende Zerstörung durch den Menschen hin. Mehr noch ärgerte ihn die Ignoranz der Menschen und der Gesellschaft dieser Tatsache gegenüber. 

In dem 256 Seiten starken Büchlein "Liebesgeschichten" sind mit den Kurzgeschichten "Dshamilja", "Du meine Pappel im roten Kopftuch" und "Aug in Auge" die  drei berührend schönsten Liebesgeschichten des Schriftstellers vereinigt. Ebenso erwähnenswert finde ich  den Roman "Frühe Kraniche".
Das Lesen der Erzählungen und Romane von Tschingis Aitmatow bedeutet für mich immer wieder ein einfühlsames, romantisches, atmosphärisches  und bildgewaltiges Eintauchen in eine andere und fremde  Zeit und Kultur. Die Worte, die Sätze, die Beschreibungen sind einfach und dennoch intensiv, und ziehen einen so in den Bann, dass man nicht aufhören kann zu lesen.
Für mich gehört Tschingis Aitmatow mit zu den besten Literaten, die die Sowjetunion hervorgebracht hat.

​
Buchinformationen:
Erzählungen- 256 Seiten
Unionsverlag
ISBN: 978-3-293-20373-0
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